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- 369 - Der Häuptling von Puriila hatte die Freundlichkeit gehabt, zwei kleine Einbäume hierher zu senden, um uns den Übergang über den Fluß zu erleichtern. Auf diesen setzten wir nun über, was mit unseren vielen Leuten lange Zeit in Anspruch nahm. Der Konaweha läuft hier nach Ostostsüd; er kommt von Norden her, indem er, wie man uns sagte, in den Gebirgen süd- lich vom Towuti-Sce entspringt ; er fließt dann in der geschil- derten, flächenartigen Mulde zwischen den beiden Gebirgssystemen nach Süden, um schließlich nach Osten abzubiegen und nach Durchbruch der Ostkette bei Sampära, nördlich von Kendari, in die See zu fallen. Nach dieser seiner Mündung ist er auf eini- gen Karten als Sampära -Fluß eingezeichnet. Bei Lalunggatu bestimmten wir seine Breite auf 65 m und seine Tiefe auf 3 V* m; seine Ufer waren mit hohem Schilfe bestanden. Am linken Ufer bauten wir die Hütten. Abends kam ein Trupp Eingeborener, Männer und Frauen, zu unserem Lager, um Hühner und Maiskolben gegen Tücher, Glasperlenbänder und wohl- duftende Seife zu vertauschen ; auch ihre hölzernen Schilde gaben sie gerne her. Sie wurden bald recht zutraulich und schienen gut- artiger Natur zu sein, aber von niederem Typus, klein und breit- nasig, dabei sehr arm und schmutzig. Der Häuptling des Landes ließ zu unseren Ehren einen Büffel schlachten und schickte uns noch außerdem eine Wanne mit Reis zum Geschenk. Nachts starkes Gewitter. Die Moskiten kamen in Wolken in unsere Hütten hinein. Meereshöhe 35 m. 7. März. Von hier an wurde der Pfad wesentlich besser und die Gegend reicher bevölkert und bebaut. Eigentliche Dörfer gab es zwar auch hier nicht ; wohl aber begegneten wir in ziemlich kurzen Abständen zerstreuten Häusern und Pflanzungen von Mais, Reis und Tabak, welch' letzterer recht gut zu gedeihen schien. Die Ansiedelungen waren voneinander getrennt durch Strecken jungen Buschwaldes, Grasflächen oder Hochwald. Die beiden längsten menschenleeren Waldstreckcn waren in je dreiviertel Stunden passiert. Digitizedby Google — 370 — Der Hochwald war stets von hoher Schönheit und an Palmen sehr reich, das Tierleben dag^en arm. Gelegentlich zeigten sich Spuren des kleinen Gemsbüffels, und wir erfuhren, es gebe deren viele hier. Ein Nashornvogel flog von Zeit zu Zeit sausend über die Wipfel hin, und auf dem feuchten Waldboden sahen wir eine Sumpfschildkröte, Cyclemys amboinensis (Daud.), ihrer Nahrung nachgehen. Von Mollusken trafen wir trotz der Feuchtigkeit fast nur tote Schalen an. Auffallend war uns in dieser Gegend eine große Schnecke aus der sonst nur in Nord-Celebes ver- tretenen Obba Papilla (Müll.) -Gruppe. Die Gattung Obba ist von philippinischer Herkunft und muß Celebes auf der früher {Seite 251) besprochenen Landbrücke, welche einst die Minahassa mit Mindanao verband, zugekommen sein; sie stellt daher hier im Südosten ein weit hergewandertes Element dar, wofür sich freilich noch andere Beispiele anführen ließen. Im allgemeinen schließt sich die Fauna der südöstlichen Halbinsel sehr enge an die des Südarms und des südlichen Central-Celebes an. Unter den V<^eln z. B. fanden wir auf dieser Reise durch geographisch so unbekanntes Gebiet nur eine einzige neue Art, einen BriHenv<^el, Zosterops consobri- norum A, B. M., einer Gattung angehörig, die sich durch Bildung von Lokal formen auszeichnet. Das Gelände blieb vollkommen eben, bis gegen Mittag vor uns die ersten Vorhügel der Ostkettc erschienen, denen wir uns, da unser Pfad fast direkt ostwärts führte, rasch näherten. Wir waren nun in die Landschaft Pundidäha eingetreten und errich- teten in der Nähe des sehr großen Häuptlingshauses unsere Hütten. Ein starker, nach Südsüdost strömender und nach Schätzung 20 m breiter Nebenfluß des Konaw^ha floß dicht an diesem Hause vor- bei ; er wurde uns als Lahambüti bezeichnet, soll von einem Lembo genannten Gebirge herkommen und etwa einen Tag Rudems von hier in den Konaweha sich ergießen. Weiter wurde uns gesagt, die Einmündungssteile des aus dem Opa-Sumpf kommenden, rechtsufrigen Zuflusses des Konaweha sei von hier zu Fuß in einem Tag, zu Boot aber in zweien zu erreichen, da man erst den ,y Google
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